DE3932258C2 - Hydraulischer Stoßdämpfer mit einer Kolbendichtung für ein verbessertes Anfangs-Ansprechverhalten - Google Patents
Hydraulischer Stoßdämpfer mit einer Kolbendichtung für ein verbessertes Anfangs-AnsprechverhaltenInfo
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- DE3932258C2 DE3932258C2 DE3932258A DE3932258A DE3932258C2 DE 3932258 C2 DE3932258 C2 DE 3932258C2 DE 3932258 A DE3932258 A DE 3932258A DE 3932258 A DE3932258 A DE 3932258A DE 3932258 C2 DE3932258 C2 DE 3932258C2
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen hydraulischen Stoßdämpfer,
insbesondere für die Aufhängung eines Kraftfahrzeugs.
Das veröffentlichte japanische Gebrauchsmuster
56-119035 beschreibt eine typische Ausführungsform
eines Stoßdämpfers mit einem federnd belasteten Scheibenventil
zum Öffnen und Schließen einer einen Kolben im
wesentlichen axial durchsetzenden Bohrung. Der Stoßdämpfer
hat außerdem einen nicht verschließbaren Durchlaß, durch
welchen ein Arbeitsfluid ständig hindurchtreten kann. Der
nicht verschließbare Durchlaß dient der Erzeugung einer
Dämpfungskraft bei relativ niedrigen Kolbengeschwindigkeiten,
bei denen das Scheibenventil aufgrund der relativ
niedrigen Druckdifferenz zwischen den beiden Seiten des
Kolbens geschlossen bleibt. In diesem Geschwindigkeitsbereich
des Kolbens erzeugt also allein der nicht verschließbare
Durchlaß eine Dämpfungskraft aufgrund der
Drosselung seiner Durchströmung. Wird dagegen die Kolbengeschwindigkeit
so weit erhöht, daß die Druckdifferenz zwischen
den beiden Seiten des Kolbens die das Scheibenventil
geschlossen haltende Federkraft überwindet, dann öffnet
das Scheibenventil und läßt damit eine verstärkte Durchströmung
des Kolbens zu. Bei Erreichen oder Überschreiten
dieser kritischen Kolbengeschwindigkeit ergibt sich eine
sprunghafte Änderung der Dämpfungscharakteristik des
Stoßdämpfers.
Aus der DE-OS 29 09 278 ist ein hydraulischer Stoßdämpfer bekannt
mit einer Durchgangsbohrung zwischen einer oberen Fluidkammer
und einer unteren Fluidkammer. Die Durchgangsbohrung ist
von einem Scheibenventil, bestehend aus zwei aufeinandergelegten
kreisförmigen Scheiben verschlossen. Die obere der beiden
Scheiben weist an ihrem äußeren Umfang einen Ausschnitt auf,
wodurch eine laminare Strömung des Fluids bei niedrigen Kolbengeschwindigkeiten
und einem Druckunterschied zwischen der oberen
und unteren Kammer fließen kann. Mit zunehmendem Druck öffnet
das Scheibenventil eine Durchgangsöffnung zwischen dem Ventilsitz
und den Ventilscheiben. Bei hoher Kolbengeschwindigkeit
bewegt sich das gesamte Scheibenventil gegen die Federkraft einer
Schraubenfeder in vertikaler Richtung um eine größere
Durchgangsöffnung zum Druckausgleich bereitzustellen.
Aus der DE-OS 29 22 437 ist eine Führungsanordnung für die Kolbenstange
eines hydraulischen Stoßdämpfers bekannt. Die Kolbenstangenführung
umfaßt eine Dichtung im oberen Bereich des Stoßdämpfers.
Zur Erzielung einer optimalen Dämpfung ist es erstrebenswert,
daß sich die Dämpfungscharakteristik möglichst über
den gesamten Bereich der Kolbengeschwindigkeit im wesentlichen
linear ändert. Zur Erzielung einer solchen linear
veränderlichen Dämpfungscharakteristik ist der Kolben
nicht mit einem ständig offenen Durchlaß versehen.
Wie in DE-PS 8 33 574 ausgeführt, ist die Dämpfungscharakteristik
entsprechend der Beziehung S2/3
veränderlich, wobei S = Kolbengeschwindigkeit ist.
Obwohl durch die Weglassung des ständig offenen Durchlasses
eine gewisse Verbesserung erzielbar ist, läßt sich damit
noch kein optimales Ansprechverhalten des Stoßdämpfers über
den Bereich der Kolbengeschwindigkeiten erzielen. Insbesondere
bei niedrigen Kolbengeschwindigkeiten bzw. zu Beginn
der Kolbenbewegung kann sich die Dämpfungswirkung durch
Leckfluß des Arbeitsfluids durch einen Spalt zwischen dem
Kolben und dem Zylinder oder durch einen Spalt zwischen
der Kolbenstange und einer abdichtenden Führung derselben
verzögern oder verschlechtern.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Stoßdämpfer
anzugeben, bei dem eine gute Dämpfung auch im Bereich von
niedrigen Kolbengeschwindigkeiten und eine möglichst lineare
Dämpfungscharakteristik erreichbar ist.
Diese Aufgabe wird von einem hydraulischen Stoßdämpfer mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand mehrerer Unteransprüche.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Stoßdämpfers in einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht eines in Fig. 1
mit A bezeichneten Teils eines in der bevorzugten
Ausführungsform verwendeten Kolbens,
Fig. 3 eine vergrößerte Schnittansicht eines in Fig. 1
mit B bezeichneten Teils eines in der bevorzugten
Ausführungsform verwendeten Bodenventils,
Fig. 4 eine vergrößerte Schnittansicht eines in Fig. 1
mit C bezeichneten Teils des Kolbens,
Fig. 5 eine vergrößerte Schnittansicht eines in Fig. 1
mit D bezeichneten Teils einer Führungsanordnung,
Fig. 6A, 6B und 6C grafische Darstellungen der Dämpfungscharakteristik
des Stoßdämpfers, wobei 6A die
Dämpfungscharakteristik eines ersten Ventils,
6B die Dämpfungscharakteristik eines zweiten Ventils
und 6C die Dämpfungscharakteristik eines Sekundärdurchlasses
darstellt,
Fig. 7 eine grafische Darstellung der Dämpfungscharakteristik
des Stoßdämpfers in der bevorzugten Ausführungsform
gemäß Fig. 1,
Fig. 8 eine grafische Darstellung der Druckdifferenz am
ersten Ventil,
Fig. 9 eine grafische Darstellung der Änderung der
Dämpfungskraft zu Beginn eines Dämpfungsvorgangs,
Fig. 10 eine Schnittansicht eines in einer anderen Ausführungsform
eines Stoßdämpfers verwendeten Kolbens,
Fig. 11 eine Schnittansicht einer in einer anderen Ausführungsform
eines Stoßdämpfers verwendeten Führungsanordnung
für eine Kolbenstange.
Fig. 1 zeigt in einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung einen doppeltwirkenden hydraulischen Stoßdämpfer
mit einem inneren und einem äußeren Zylinder 1 bzw. 6. Das
obere Ende des inneren Zylinders 1 ist mit einem Führungsteil
2 in Verbindung mit einem Dichtungselement 3 verschlossen.
Das untere Ende des Stoßdämpfers ist durch eine
Bodengruppe 4 verschlossen. Der Innenraum des inneren
Zylinders 1 ist mit einem Arbeitsfluid gefüllt. Ein
im inneren Zylinder 1 verschieblicher Kolben 5 unterteilt
dessen Innenraum in eine obere und eine untere Fluidkammer
1a bzw. 1b. Eine zwischen dem inneren und dem äußeren
Zylinder ausgebildete ringförmige Vorratskammer 7 ist mit
einem Arbeitsfluid und einem Gas gefüllt.
Der Kolben 5 ist am unteren Ende einer verschieblichen
Kolbenstange 8 befestigt. Zu dem Kolben 5 gehören eine
Stützscheibe 5a, eine Sperrscheibe 5b, ein Kolbenkörper 5c,
ein erstes Scheibenventil 5d, eine Beilegscheibe 5e, eine
Anschlagscheibe 5f, ein zweites Scheibenventil 5g, eine
Beilegscheibe 5h, eine Buchse 5j, ein Federsitz 5k und eine
Stützfeder 5m. Die genannten Teile sind auf ein einen
verringerten Durchmesser aufweisendes Teil 8b der Kolbenstange
8 aufgesetzt und durch eine auf einen Gewindeabschnitt
8a der Kolbenstange 8 geschraubte Mutter 5n
festgehalten.
Der Kolbenkörper 5c ist nahe seinem äußeren Umfang von einer
äußeren Axialbohrung 502 durchsetzt. Ferner ist der Kolbenkörper
5c nahe seiner von dem Teil 8b der Kolbenstange 8
durchsetzten Mittelbohrung 501 von einer inneren axialen Durchgangsbohrung
503 durchsetzt. Das obere Ende der äußeren Axialbohrung
502 ist durch die Sperrscheibe 5b freigebbar
verschlossen. Die Sperrscheibe 5b verhindert die Strömung
des Fluids von der oberen in die untere Fluidkammer 1a
bzw. 1b. Andererseits ist die Sperrscheibe 5b durch in
der unteren Fluidkammer 1b herrschenden Fluiddruck verformbar,
um eine Strömung des Fluids von der unteren in die
obere Fluidkammer 1b bzw. 1a freizugeben.
Wie man in Fig. 2 erkennt, ist das untere Ende der inneren axialen
Durchgangsbohrung 503 durch das erste und das zweite Scheibenventil
5d bzw. 5g geschlossen. Dabei sitzt das erste
Scheibenventil 5d auf einer inneren und einer äußeren
Sitzfläche 504 bzw. 505. Im Bereich der äußeren Sitzfläche
505 ist eine im Querschnitt im wesentlichen halbkreisförmige
Nut 507 ausgebildet. Das zweite Scheibenventil 5g
sitzt auf einer entlang dem äußeren Umfang des Kolbenkörpers
5c ausgebildeten, ringförmigen Sitzfläche 506. Wie man in
Fig. 2 erkennt, steht das erste Scheibenventil 5d unter
Zwischenlage der Beilegscheibe 5e der Anschlagscheibe 5f
gegenüber. Der Umfangsrand der Beilegscheibe 5e bildet
eine Abstützung für die Verformung des ersten Scheibenventils
5d. Dabei wird die Verformung des ersten Scheibenventils
5d durch die Anschlagscheibe 5f begrenzt, so daß
also die größtmögliche Verformung der Dicke der Beilegscheibe
5e entspricht. Sobald sich der äußere Rand des
ersten Scheibenventils 5d in Anlage an der Anschlagscheibe
befindet, erfolgt anschließend eine stetig fortschreitende
Verformung des Zwischenbereichs des ersten Scheibenventils
in Abhängigkeit von der Zunahme der Reaktionskräfte.
In der dargestellten Ausführungsform hat das erste
Scheibenventil eine relativ niedrige Federkonstante, so
daß es bereits auf relativ niedrige Druckunterschiede
zwischen der oberen und der unteren Fluidkammer 1a bzw. 1b
anspricht. Daher wird das erste Scheibenventil 5d bereits
bei sehr niedrigen Kolbengeschwindigkeiten verformt, um den
gedrosselten Durchtritt des Arbeitsfluids zur Erzeugung
einer entsprechenden Dämpfungskraft freizugeben. Zwischen
dem zweiten Scheibenventil 5g und der Sitzfläche 506 ist
wenigstens ein ständig offener Durchlaß 508 ausgebildet,
um einen gedrosselten Durchtritt des Arbeitsfluids freizugeben.
Dabei ist der wenigstens eine Durchlaß 508 zu
Beginn der Kolbenbewegung noch nicht wirksam, sondern erst
nach einer zur Freigabe des Durchtritts des Arbeitsfluids
notwendigen Verformung des ersten Scheibenventils 5d.
Das zweite Scheibenventil 5g hat eine größere Federkonstante
und damit einen höheren Verformungswiderstand. Der Federkoeffizient
des zweiten Scheibenventils 5g ist so gewählt,
daß sich eine gewünschte Änderung der Dämpfungskraft in
Abhängigkeit vom Kolbenhub und von der Kolbengeschwindigkeit
ergibt.
Die Bodengruppe 4 ist mit einem Bodenventil versehen. Zu
diesem gehören eine äußere und eine innere Axialbohrung 402
bzw. 403, welche einen Körper 4f der Bodengruppe durchsetzen.
Zum Bodenventil gehören ferner eine Beilegscheibe
4b, ein zweites Scheibenventil 4c, eine Beilegscheibe 4d,
ein erstes Scheibenventil 4e, eine Sperrscheibe 4g, eine
Haltescheibe 4h und ein Stützring 4j. Die genannten Teile
sind auf eine den Körper 4f der Bodengruppe durchsetzende
Schraube 4a aufgesetzt und durch eine Mutter 4k gesichert.
Die Sperrscheibe 4g befindet sich in Anlage an auf der
Oberseite des Körpers 4f ausgebildeten Sitzflächen, um das
obere Ende der äußeren Axialbohrung 402 geschlossen zu
halten, so daß eine Strömung des Fluids aus der unteren
Fluidkammer 1b in die Vorratskammer 7 gesperrt, die
Strömung in entgegengesetzter Richtung jedoch möglich ist.
Wie man in Fig. 3 erkennt, befindet sich das erste Scheibenventil
4e in Anlage an an einem mittleren Nabenteil und
einem ringförmigen Steg an der Unterseite des Körpers 4f
ausgebildeten Sitzflächen 404 bzw. 405, um das untere Ende
der inneren Axialbohrung 403 geschlossen zu halten. Unmittelbar
radial außerhalb der ringförmigen Sitzfläche 405 ist
eine im wesentlichen halbkreisförmigen Querschnitt aufweisende,
umlaufende Nut 407 ausgebildet. Das zweite
Scheibenventil 4c befindet sich in Anlage an einer sich in
Umfangsrichtung erstreckenden Sitzfläche 406, in welcher
wenigstens ein radialer Durchlaß 408 für eine konstante
Mindestdurchströmung ausgebildet ist.
Wie man in Fig. 2 und 3 erkennt, arbeitet die Ventilanordnung
der Bodengruppe im wesentlichen in der gleichen
Weise wie die des Kolbens.
Wie man in Fig. 1 erkennt, ist das Führungsteil 2 von einer
Mittelbohrung 2a durchsetzt, in welcher die Kolbenstange 8
verschieblich geführt ist. Eine in die Mittelbohrung 2a
eingesetzte Führungsbuchse 9 befindet sich in abdichtender
Anlage am Außenumfang der Kolbenstange 8. Ferner ist
zwischen dem inneren Umfang des Führungsteils 2 und dem
äußeren Umfang der Kolbenstange 8 ein Dichtungsring 12 für
die weitere Verbesserung der Abdichtung angeordnet. Um die
sichere Abdichtung zu gewährleisten, ist der Dichtungsring
12 als nahtloses Gebilde ausgeführt.
Eine im Führungsteil 2 ausgebildete, abgestufte kreisförmige
Vertiefung dient als Fluid-Ausgleichskammer 10 und
ist am oberen Ende durch eine Dichtungsanordnung 3 verschlossen.
Das Führungsteil 2 und die Dichtungsanordnung 3
definieren zusammen einen Durchlaß 2c für eine Strömungsverbindung
zwischen der oberen Fluidkammer 1a und einer
in der Vorratskammer 7 ausgebildeten Gaskammer. Die Dichtungsanordnung
3 hat ein Dichtungselement 3a mit einem
zylindrischen Teil 3b, welches stramm auf die Kolbenstange
8 aufgesetzt ist. Ferner weist das Dichtungselement
3a eine Dichtungslippe 3c auf, welche die Strömung
von Fluid oder Gas zwischen der Ausgleichskammer 10 und
der Gaskammer der Vorratskammer 7 sperrt oder drosselt.
Die Dichtungslippe 3c ist besonders wirksam zum Verhindern
einer Strömung von Gas oder hydraulischer Flüssigkeit von
der Vorratskammer 7 zur Ausgleichskammer 10, insbesondere
wenn sich der Stoßdämpfer über längere Zeit in einem
statischen Zustand befindet. Dabei könnte nämlich sonst
Gas aus der Vorratskammer 7 über die Ausgleichskammer 10 in die
obere Fluidkammer 1a gelangen. Die Dichtungslippe 3c in der
dargestellten Ausführungsform vermag einen solchen Übertritt
von Gas in die obere Fluidkammer sicher zu verhindern.
Die Wirkung der Dichtungslippe wird deutlich aus
der folgenden Erläuterung. Da nämlich in der dargestellten
Ausführungsform des Stoßdämpfers kein Gas in die obere
Fluidkammer gelangen kann, ergibt sich bereits beim
ersten Arbeitszyklus die normale Dämpfungswirkung des
Stoßdämpfers. Demgegenüber ergibt sich bei einem bekannten
Stoßdämpfer mit ständig offenem Durchlaß im Kolben und ohne
eine solche Dichtungslippe während der ersten Arbeitszyklen
nach längerem statischen Zustand eine vom Normalen
abweichende Dämpfungscharakteristik.
In der bevorzugten Ausführungsform ist auf den äußeren
Umfang des Kolbenkörpers 5c ein Kolbenring 11 aufgezogen.
Dieser befindet sich in Gleitberührung mit der inneren
Umfangsfläche des inneren Zylinders 1, um eine lecksichere
Abdichtung zu schaffen. Um eine optimale Dichtungswirkung
zu erzielen, ist der Kolbenring 11 als nahtloses Gebilde
aus Polychlortrifluoräthylen oder aus einem
anderen Werkstoff mit guten reibungsarmen und abdichtenden
Eigenschaften ausgeführt. Wie man in Fig. 4 erkennt, findet
der Kolbenring 11 Aufnahme in einer den Kolbenkörper 5c
umgebenden Ringnut 5p. Im axialen Mittelbereich der Nut 5p
ist eine Erhebung 5q ausgebildet, welche den Kolbenring 11
kippbeweglich abstützt, um seine abdichtende Anlage an der
Innenfläche des inneren Zylinders zu gewährleisten.
Der im einzelnen in Fig. 5 dargestellte Dichtungsring 12
ist ebenfalls aus Polychlortrifluoräthylen gefertigt und
hat daher gleichfalls gute reibungsarme und abdichtende
Eigenschaften. Der Dichtungsring 12 findet Aufnahme in
einer Sitznut 13a, welche im Führungsteil 2 ausgebildet
und an eine Seite durch eine fest an diesem angebrachte
Deckscheibe 13 begrenzt ist. Wie man in Fig. 5 erkennt,
ist der Querschnitt des Dichtungsrings 12 kleiner als der
der Sitznut 13a, so daß zwischen dem äußeren Umfang des
Dichtungsrings und dem inneren Umfang des Führungsteils 2
ein Spalt 13b verbleibt. Dieser Spalt 13b gewährleistet
ein gewisses Spiel für den Ausgleich einer gegebenenfalls
vorhandenen Exzentrizität der Kolbenstange 8 in bezug auf
das Führungsteil 2 im Rahmen der Fertigungstoleranzen.
Die Wirkungsweise der dargestellten Ausführungsform des
Stoßdämpfers ist nachstehend unter Berücksichtigung seiner
Ein- und Ausfahrbewegungen erläutert.
Beim Ausfahren oder Ausfedern bewegt sich der Kolben 5 im
inneren Zylinder 1 aufwärts, so daß sich das Volumen der
oberen Fluidkammer 1a verkleinert und das der unteren
Fluidkammer 1b vergrößert. Dadurch entsteht eine Druckdifferenz
derart, daß der Druck in der oberen Kammer 1a
höher wird als der in der unteren Kammer 1b herrschende.
Dies bewirkt eine Strömung des Fluids von der oberen
Kammer 1a in die untere Fluidkammer 1b. Durch das Absinken
des Fluiddrucks in der unteren Kammer 1b wird außerdem der
Fluiddruck in der Vorratskammer 7 höher als der in der
unteren Fluidkammer 1b herrschende, so daß eine Strömung
des Fluids durch die Bodenventilgruppe entsteht. Somit
fließt also Fluid aus der oberen Fluidkammer 1a sowie auch
aus der Vorratskammer 7 in die untere Fluidkammer 1b, bis
die Fluiddrücke in den drei Kammern gegeneinander ausgeglichen
sind.
Beim Ausfahren des Kolbens oder Ausfedern des Stoßdämpfers
fließt in der oberen Fluidkammer 1a vorhandenes Arbeitsfluid
in die innere axiale Durchgangsbohrung 503. Diese Strömung des Fluids
wird durch das erste und das zweite Scheibenventil 5d bzw.
5g gedrosselt, so daß eine Dämpfungskraft entsteht. Fig. 6A
und 6B zeigen Dämpfungscharakteristiken des ersten bzw. des
zweiten Scheibenventils 5d bzw. 5g in Abhängigkeit von
der Hubgeschwindigkeit des Kolbens. Wie aus Fig. 6A hervorgeht,
befindet sich das erste Scheibenventil 5d normalerweise
im geschlossenen Zustand, so daß es die Strömung des
Fluids von der oberen Fluidkammer 1a in die untere Fluidkammer
1b vollständig sperrt. Dabei spricht das erste
Scheibenventil 5d jedoch bereits auf eine relativ geringe
Druckdifferenz an und verformt sich, so daß zwischen ihm
und der Sitzfläche 506 ein Durchlaß entsteht, welcher eine
gedrosselte Strömung des Fluids von der oberen Kammer 1a
über den Durchlaß 508 in die untere Fluidkammer 1b ermöglicht. Dabei ergibt sich
die in Fig. 6A dargestellte Dämpfungskraft. Zu Beginn des
Kolbenhubs erhöht sich dabei die Dämpfungskraft entsprechend
der Beziehung S2/3 zur Kolbengeschwindigkeit S. Diese
durch das erste Scheibenventil hervorgerufene Dämpfungskraft
ist beträchtlich stärker als die in einem bekannten
Stoßdämpfer durch einen ständig offenen Durchlaß erzeugte.
Wenn der äußere Rand des ersten Scheibenventils 5d in
Anlage an der Anschlagscheibe 5f kommt, wird die Federkonstante
des ersten Scheibenventils größer, so daß sich
die Änderungsgeschwindigkeit der Dämpfungskraft entsprechend
ändert. In Fig. 6A entspricht der Punkt, an welchem sich
die Änderungsgeschwindigkeit der Dämpfungskraft ändert,
der Druckdifferenz, bei welcher der Umfangsrand des ersten
Scheibenventils in Anlage an der Anschlagscheibe 5f kommt.
In entsprechender Weise zeigt Fig. 8 die Änderung der
Druckdifferenz in der Anfangsphase des Kolbenhubs bei
relativ niedriger Hubgeschwindigkeit. Die gestrichelte
Linie in Fig. 8 zeigt dabei die Änderung der Druckdifferenz
in bezug auf die Fluid-Strömungsgeschwindigkeit Q in einem
herkömmlichen, ständig offenen Durchlaß, während die ausgezogene
Linie die Änderung der Druckdifferenz in bezug auf
die Strömungsgeschwindigkeit im ersten Scheibenventil 5d
darstellt. Wie aus einem Vergleich der beiden Linien in
Fig. 8 hervorgeht, ist die Änderung der Druckdifferenz bei
dem herkömmlichen, ständig offenen Durchlaß proportional
dem Quadrat Q² der Strömungsgeschwindigkeit Q. Bei dem
erfindungsgemäßen Scheibenventil ergibt sich für die
Änderung der Druckdifferenz dagegen die Beziehung Q2/3 zur
Strömungsgeschwindigkeit Q. Daraus ist zu erkennen, daß
in der dargestellten Ausführungsform bereits in der ersten
Anfangsphase des Kolbenhubs eine relativ starke Dämpfungskraft
erzeugt wird.
Fig. 6B zeigt die Änderung der Dämpfungskraft in bezug auf
die Kolbenhubgeschwindigkeit im Bereich des zweiten
Scheibenventils 5g. Wie vorstehend bereits angedeutet,
bleibt das zweite Scheibenventil 5g im Bereich der niedrigeren
Kolbengeschwindigkeiten geschlossen, wobei das
Fluid durch die ständig offenen Durchlässe 508 strömt.
Da somit im Bereich der niedrigeren Kolbengeschwindigkeiten
allein der Durchlaß 508 bzw. die Durchlässe 508 im Zusammenwirken
mit dem ersten Scheibenventil 5d für die Erzeugung
der Dämpfungskraft wirksam ist bzw. sind, ist die
Änderung der Dämpfungskraft bei niedrigeren Kolbengeschwindigkeiten
im wesentlichen proportional dem Quadrat S² der
Hubgeschwindigkeit des Kolbens. Aus Fig. 6B geht
hervor, daß die Dämpfungskraft im Bereich des
zweiten Scheibenventils 5g bei niedrigeren Kolbengeschwindigkeiten
relativ klein ist. Nach Erreichen des Übergangspunkts
b, an welchem das zweite Scheibenventil 5g zu öffnen
beginnt, wird die Änderungscharakteristik im wesentlichen
proportional der Beziehung S2/3 zur Kolbengeschwindigkeit S.
Durch die Kombination des ersten und des zweiten Scheibenventils
5d bzw. 5g ergibt sich somit eine im wesentlichen
lineare Änderungscharakteristik wie in Fig. 7 dargestellt.
Diese in der bevorzugten Ausführungsform des Stoßdämpfers
erzielbare Linearität der Änderung der Dämpfungskraft
resultiert in einer verbesserten Stabilisierung eines
Fahrzeugs mit einem wünschenswert guten Ansprechverhalten
bei Verwendung des Stoßdämpfers in der Aufhängung eines
solchen Fahrzeugs. Der erfindungsgemäße Stoßdämpfer ist
besonders wirksam im Hinblick auf die Dämpfwirkung bei
niedrigen Kolbengeschwindigkeiten. Da ferner die Änderung
der Dämpfungskraft in der dargestellten Ausführungsform
im wesentlichen linear verläuft, ergibt sich eine erhöhte
Stabilisierung des in Fahrt befindlichen Fahrzeugs.
Da die dargestellte Ausführungsform einen nahtlosen
Kolbenring 11 sowie einen nahtlosen Dichtungsring 12
verwendet, sind Leckströme des Arbeitsfluids von der
oberen Fluidkammer 1a durch den Spalt zwischen dem Kolbenkörper
5f und der Innenwand des inneren Zylinders 1 in die
untere Fluidkammer 1b sowie aus der oberen Fluidkammer 1a
durch den Spalt zwischen der Kolbenstange 8 und der Innenwand
des Führungsteils 2 in die Ausgleichskammer 10 wirksam
verhindert. Deshalb kann praktisch das gesamte Arbeitsfluid
allein durch die innere axiale Durchgangsbohrung 503 hindurchfließen.
Die Wirkung des nahtlosen Kolbenrings 11 und des nahtlosen
Dichtungsrings 12 wird aus Fig. 9 deutlich. Dabei zeigt
die gebrochene Linie in Fig. 9 die bei Nichtverwendung
des Kolbenrings und des Dichtungsrings gemäß der
beschriebenen Ausführungsform erzielbare Änderungscharakteristik
der Dämpfungskraft, während die ausgezogene
Linie die in der dargestellten Ausführungsform erzielte
Änderungscharakteristik der Dämpfungskraft angibt. Wie aus
der unterbrochenen Linie in Fig. 9 hervorgeht, tritt im
nassen Zustand des Kolbens und des Führungsteils ein Leckstrom
des Arbeitsfluids ähnlich wie bei einem parallelwandigen,
ständig offenen Durchlaß auf. Aufgrund dieser
Wirkung ist die Änderung der Dämpfungskraft bei niedrigen
Kolbengeschwindigkeiten äußerst gering, wie aus Fig. 9
hervorgeht.
Beim Einfahren oder Einfedern des Stoßdämpfers bewegt sich
der Kolben abwärts, so daß der Druck des Arbeitsfluids in
der unteren Fluidkammer beträchtlich höher wird als in
der oberen Fluidkammer 1a und in der Vorratskammer 7.
Daraus ergibt sich eine Strömung des Arbeitsfluids aus der
unteren Fluidkammer 1b in die obere Fluidkammer 1a sowie
in die Vorratskammer 7. In diesem Falle treten das erste
und das zweite Scheibenventil 4e bzw. 4c der Bodengruppe 4
in Wirkung, um eine Dämpfungskraft zu erzeugen, welche mit
einer im wesentlichen linearen Charakteristik veränderlich
ist, wie bereits im Hinblick auf die Ventilanordnung des
Kolbens erläutert.
Bei diesem Einfahrhub des Kolbens bewirken der Kolbenring
11 und der Dichtungsring 12 eine lecksichere Abdichtung,
um dadurch ein Abfallen der Dämpfungskraft in der Anfangsphase
des Kolbenhubs zu verhindern.
Fig. 10 zeigt Teile einer anderen Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Stoßdämpfers. Diese unterscheidet sich
von der zuvor beschriebenen Ausführungsform im wesentlichen
durch die Ausbildung des hier mit 15 bezeichneten Kolbenrings
und seiner Montage. Der hier mit 25 bezeichnete
Kolbenkörper hat an seiner Umfangsfläche eine Reihe von
durch Stege voneinander getrennten Umfangsnuten 25a, denen
am inneren Umfang des Kolbenrings 15 ausgebildete Stege
und Nuten 15a entsprechen. Der Kolbenring 15 ist so auf
dem Kolbenkörper 25 angebracht, daß sich die jeweiligen
Nuten und Stege in gegenseitigem Eingriff befinden.
In dem in Fig. 11 dargestellten Führungsteil 22 dieser
Ausführungsform ist ein etwa radialer Durchlaß 22a ausgebildet,
welcher eine Strömungsverbindung zwischen der
Ausgleichskammer 10 und der Vorratskammer 7 herstellt.
Mit dieser Ausführungsform ist im wesentlichen die gleiche
Wirkung erzielbar wie in der zuvor beschriebenen.
Insbesondere ist die Erfindung nicht auf Stoßdämpfer der
beschriebenen Konstruktion beschränkt, sondern auch in anderen
Formen von Stoßdämpfern anwendbar, wie z. B. in den
veröffentlichten EP-Anmeldungen 03 30 449,
03 36 692 und 03 37 797 offenbart.
Claims (7)
1. Hydraulischer Stoßdämpfer, insbesondere für die Aufhängung
eines Kraftfahrzeugs, mit einem äußeren Zylinder (6) und einem
inneren Zylinder (1), wobei das obere Ende des inneren Zylinders
(1) von einem Führungsteil (2) und einer Dichtung (3)
und das untere Ende von einer Bodengruppe (4)
verschlossen ist, weiterhin mit einem Kolben (5), der eine im
Innenraum des inneren Zylinders (1) angeordnete Kolbenstange
(8) aufweist und den mit einem Arbeitsfluid gefüllten Innenraum
des Zylinders in eine obere Fluidkammer (1a) und eine untere
Fluidkammer (1b) unterteilt, wobei der äußere und innere Zylinder
(6, 1) eine Vorratskammer (7) zwischen sich ausbilden, die
mit dem Arbeitsfluid und einem Gas gefüllt ist,
anliegt, so daß es die Strömung von der Durchgangsbohrung (503)
in die untere Fluidkammer (1b) vollständig sperrt und im
belasteten Zustand beim Öffnen durch eine Anschlagplatte (5f)
begrenzt ist und wobei das zweite Scheibenventil (5g) ausgehend
von der Durchgangsbohrung (503) nach dem ersten Scheibenventil
(5d) angeordnet ist und unter Federkraft von einer Feder (5m)
in dichtendem Kontakt mit einer das untere Ende der
Durchgangsbohrung (503) umgebenden zweiten Sitzfläche (506)
gehalten ist, in der wenigstens ein ständig offener Durchlaß
(508) mit einem konstanten Öffnungsdurchmesser ausgebildet ist
und
wobei ferner das erste Scheibenventil (5d) eine niedrigere
Federkonstante besitzt als das zweite Scheibenventil (5g), so
daß bei niedrigeren Kolbengeschwindigkeiten nur das erste
Scheibenventil (5d) öffnet und die Strömungsverbindung in die
untere Fluidkammer (1b) über den Durchlaß (508) konstanten
Öffnungsdurchmessers erfolgt und erst bei höheren
Kolbengeschwindigkeiten nach Anlage des ersten Scheibenventils
(5d) an der Anschlagplatte (5f) das zweite Scheibenventil (5g)
öffnet.
2. Hydraulischer Stoßdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Scheibenventil (5d) der Anschlagplatte
(5f) unter der Zwischenschaltung einer Beilegscheibe (5e) gegenüberliegt,
wobei der Umfangsrand der Beilegscheibe (5e)
eine Abstützung für die Verformung des ersten Scheibenventils
(5d) bildet und die Verformung durch Anlage der Umfangskante des ersten Scheibenventils (5d)
an der Anschlagplatte (5f)
begrenzt ist.
3. Hydraulischer Stoßdämpfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die ringförmige Dichtung (12) nahtlos ausgeformt
ist.
4. Hydraulischer Stoßdämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenring (11) nahtlos ausgebildet
ist.
5. Hydraulischer Stoßdämpfer nach einem der vorangehenden Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenring
(11) in einer ringförmigen Vertiefung (5p) gehalten ist, die um
den Kolbenkörper (5c) herum ausgebildet ist, wobei der Kolbenkörper
(5c) mit einem Vorsprung (5q) in der ringförmigen Vertiefung
(5p) versehen ist, so daß der Kolbenring (11) schwenkbar
in dichtendem Kontakt mit dem inneren Umfang des inneren
Zylinders (1) bewegbar ist.
6. Hydraulischer Stoßdämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring (12) in einer Sitznut
(13a) im Führungsteil (2) angeordnet und durch eine
fest mit dem Führungsteil (2) verbundene Deckplatte (13)
gehalten ist.
7. Hydraulischer Stoßdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolbenkörper (25) und der Kolbenring (15) mit
einer Vielzahl von Umfangsnuten (25a, 15a) versehen sind, die zwischen
sich ringförmige Stege bilden, wobei
der Kolbenring (15) mit dem äußeren Umfang des
Kolbenkörpers (25) durch Eingreifen
der Stege in die Nuten (25a, 15a) in Eingriff gehalten ist.
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