DE4411006A1 - Führungs- und Dichtringkombination - Google Patents
Führungs- und DichtringkombinationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Führungs- und Dichtringkombination
für zwei axial verschieblich ineinander laufende Teile, mit einem
Führungsring und einem koaxial neben diesem angeordneten ersten
Dichtring, die beide am ersten der beiden Teile so festlegbar
sind, daß sie mit einer zylindrisch konturierten Führungs- bzw.
Dichtfläche am zweiten Teil verschieblich anliegen, und mit
einem eine statische Dichtfunktion zwischen dem ersten Dicht
ring und dem diesen tragenden ersten Teil ausübenden, gummi
elastisch nachgiebigen zweiten Dichtring, der konzentrisch zu
dem ersten Dichtring angeordnet ist und an dessen der Dicht
fläche radial entgegengesetzten Umfangsfläche anliegt.
Derartige, sich aus einem Führungsring und zwei Dichtringen
zusammensetzende Anordnungen werden bisher vor allem bei pneu
matisch betriebenen Arbeitszylindern eingesetzt, um den das
erste Teil bildenden Kolben bezüglich dem das zweite Teil bil
denden Zylinderrohr sowohl abzudichten als auch zu führen. Der
Führungsring umschließt den Kolben fest und gewährleistet eine
exakte Verschiebeführung des Kolbens. Der erste Dichtring steht
unter radialer Vorspannung durch den im Vergleich zu ihm aus
weicherem Material bestehenden zweiten Dichtring und wird mit
seiner Dichtfläche in dynamischen Dichtkontakt mit der vom
Zylinderrohr gebildeten Gegenfläche gedrückt. Der regelmäßig in
einer Nut des Kolbens einsitzende zweite Dichtring wirkt zu
gleich als rein statische Dichtung zwischen dem ersten Dicht
ring und dem Kolben. Die Nachgiebigkeit des zweiten Dichtringes
gewährleistet, daß der erste Dichtring stets in optimalem Dicht
kontakt mit dem Zylinderrohr gehalten wird, selbst wenn sich
zwischen dem Kolben und dem Zylinderrohr toleranzbedingt geringe
Lageveränderung einstellen.
Obwohl funktionsmäßig überzeugend, ist die bekannte Führungs-
und Dichtringkombination vor allem wegen der Teilevielfalt relativ
aufwendig herzustellen und zu montieren. Es ist daher die Auf
gabe der Erfindung, die Herstellung und Montage unter Beibe
haltung der guten Dicht- und Führungsfunktion zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Führungsring und der
erste Dichtring über einen axial zwischen ihnen ausgebildeten
Verformungsbereich zu einer einstückigen hülsenähnlichen Bau
einheit zusammengefaßt sind, wobei der Verformungsbereich einen
radialen Lageausgleich zwischen dem Führungsring und dem durch
den zweiten Dichtring nachgiebig hinterlegten ersten Dichtring
ermöglicht.
Auf diese Weise sind der Führungsring und der erste Dichtring
in einem einzigen Bauteil zusammengefaßt. Um die Ringe gleich
wohl funktionsmäßig zu entkoppeln und weiterhin sowohl dem
ersten Dichtring als auch dem Führungsring die ihm zugeschriebene
Funktion unabhängig vom jeweils anderen Ring zu ermöglichen,
ist axial zwischen den beiden Ringen ein die entsprechenden
Freiheitsgrade gewährleisten der Verformungsbereich vorgesehen.
Da die Führungs- und Dichtringkombination einschließlich des
zweiten Dichtringes nunmehr zwei Teile umfaßt, ist sowohl die
Herstellung als auch die Montage beträchtlich vereinfacht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen aufgeführt.
Die Nachgiebigkeit im Verformungsbereich kann beispielsweise
dadurch gewährleistet werden, daß der betreffende Bereich per
foriert ist, so daß eine Materialschwächung vorliegt.
Eine weitere Möglichkeit zur Bereitstellung des Verformungs
bereiches besteht darin, die betreffende Zone der den Führungs
ring und den ersten Dichtring enthaltenden hülsenähnlichen
Baueinheit mit einer im Vergleich zu den genannten Ringen redu
zierten Wanddicke auszubilden. Hierzu kann die hülsenähnliche
Baueinheit radial außen eine ringähnlich umlaufende nutartige
Vertiefung aufweisen. Bei einem Längsschnitt durch die hülsen
ähnliche Baueinheit mit einer sich radial und axial erstrecken
den Schnittebene stellt sich der Verformungsbereich praktisch
als stegartige Oberbrückung eines zwischen den beiden Ringen
vorhandenen Zwischenraumes dar.
Eine optimale Entkopplung zwischen den beiden Ringen ergibt
sich, wenn der Verformungsbereich film- oder folienartig dünn
ausgebildet ist.
Der Verformungsbereich kann in Umfangsrichtung der hülsenähn
lichen Baueinheit ununterbrochen geschlossen sein. Es ist aller
dings auch möglich, ihn mit radialen Durchbrechungen zu ver
sehen, so daß sich einzelne entlang des Umfanges der hülsen
ähnlichen Baueinheit verteilt angeordnete stegartige Verbindungs
brücken zwischen den beiden einstückig miteinander verbundenen
Ringen ergeben.
Bevorzugt bestehen der Führungsring und der erste Dichtring aus
einem einheitlichen Kunststoffwerkstoff, der härter ist als der
Werkstoff des zweiten Dichtringes, so daß im dynamischen Kontakt
bereich mit dem zweiten Teil möglichst wenig Verschleiß auf
tritt.
Die Führungs- und Dichtringkombination ist im Zusammenhang mit
zwei beliebigen ineinander laufenden Teilen einsetzbar. Der
bevorzugte Anwendungsbereich ist derjenige von Arbeitszylindern.
Hier kann die Führungs- und Dichtringkombination am Kolben
festgelegt sein und in Gleitkontakt mit dem Zylinderrohr stehen,
oder sie kann am Zylindergehäuse insbesondere im Bereich eines
Zylinderdeckels festgelegt sein, wobei sie letzteren durch
setzende Kolbenstange führend und dynamisch dichtend umschließt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen im einzelnen:
Fig. 1 eine bevorzugte Bauform der Führungs- und
Dichtringkombination am Kolben eines Arbeits
zylinders montiert zur Führung und Abdichtung
desselben bezüglich eines nur strichpunktiert
angedeuteten Zylinderrohres, das Ganze im
Längsschnitt mit einer sich axial und zugleich
radial erstreckenden Schnittebene,
Fig. 2 die Anordnung aus Fig. 1 im Querschnitt mit
einer radialen Schnittebene gemäß Linie II-II
aus Fig. 1, und
Fig. 3 und 4 eine radiale Draufsicht auf zwei weitere Bau
varianten der den Führungsring und den ersten
Dichtring in sich vereinigenden hülsenähn
lichen Baueinheit, jeweils verwendbar in
einer der Fig. 1 und 2 entsprechenden
Weise und jeweils in einer Teildarstellung.
Aus Fig. 1 und 2 geht der Kolben 1 eines Arbeitszylinders
hervor, der dazu ausersehen ist, in einem strichpunktiert ange
ordneten Zylinderrohr 2 eine gemäß Doppelpfeil 3 axial hin und
her gehende Arbeitsbewegung auszuführen. Der Kolben 1 kann mit
einer Kolbenstange 9 verbunden sein. Die Axialbewegung des
Kolbens 1 wird dadurch hervorgerufen, daß in Bezug auf die
durch ihn im Zylinderrohr voneinander abgeteilten Arbeitsräume
4, 5 wahlweise fluidisches Druckmittel zu- und/oder abgeführt
wird. Beim Ausführungsbeispiel handelt es sich insbesondere um
ein pneumatisches Druckmittel.
Eine im radialen Zwischenbereich zwischen dem Kolben und dem
Zylinderrohr 2 angeordnete Führungs- und Dichtringkombination 6
sorgt dafür, daß das vom Kolben 1 gebildete erste Teil 7 und
das vom Zylinderrohr 2 gebildete zweite Teil 8 mit Bezug zuein
ander exakt verschiebegeführt sind, und daß ferner über den
radialen Zwischenbereich kein Druckmittel zwischen den beiden
Arbeitsräumen 4, 5 überströmt.
Die Führungs- und Dichtringkombination 6 ist an dem vom Kolben 1
gebildeten ersten Teil 7 mit diesem axial mitbewegbar fest
gelegt. Mit dem beim Ausführungsbeispiel vom Zylinderrohr 2
gebildeten zweiten Teil 8 steht sie bei Einnahme der Betriebs
stellung in dynamischer Berührverbindung, so daß sie an selbigem
entlanggleiten kann.
Die beispielsgemäße Führungs- und Dichtringkombination 6 besteht
aus zwei funktionell zusammenwirkenden Bauteilen. Das erste
Bauteil ist eine hülsenähnliche Baueinheit 12, die in sich einen
Führungsring 13 und einen ersten Dichtring 14 in einstückiger
Bauweise vereinigt. Das zweite Bauteil ist ein zweiter Dichtring
15, der bezüglich der hülsenähnlichen Baueinheit 12 separat
ausgebildet ist. Alle drei Ringe 13, 14, 15 sind koaxial zu
einander angeordnet.
Die hülsenähnliche Baueinheit 12 ist im Bereich des radial nach
außen weisenden Außenumfanges des Kolbens 1 festgelegt. Sie
sitzt zweckmäßigerweise in einer dort vorgesehenen nutartigen
Umfangsvertiefung 16 des Kolbens 1, so daß sie axial fixiert
ist.
Auch für sich allein gesehen haben die beiden den Führungsring
13 und den ersten Dichtring 14 bildenden Abschnitte der hülsen
ähnlichen Baueinheit 12 zweckmäßigerweise bereits eine hülsen
ähnliche Gestalt, wobei die axiale Baulänge des Führungsringes
13 zweckmäßigerweise größer ist als diejenige des ersten Dicht
ringes 14.
Der Führungsring 13 und der erste Dichtring 14 sind axial neben
einander angeordnet. Im betriebsbereiten Zustand liegen der
Führungsring 13 mit einer radial vom Kolben wegweisenden Führungs
fläche 17 und der erste Dichtring 14 mit einer entsprechend
ausgerichteten Dichtfläche 18 an der Innenfläche 22 des Zylinder
rohres 2 gleitfähig an.
Der zweite Dichtring 15 liegt konzentrisch zum ersten Dichtring
14 radial innerhalb diesem. Mit seinem radial nach außen weisen
den Umfangsabschnitt liegt er an der der Dichtfläche 18 radial
entgegengesetzten inneren Umfangsfläche 23 des ersten Dicht
ringes 14 an. Mit seinem vom ersten Dichtring 14 abgewandten
und vorliegend nach radial innen weisenden Flächenabschnitt
liegt der zweite Dichtring 15 an einer Gegenfläche 24 des ersten
Teils 7 an, bei der es sich vorliegend um die Grundfläche einer
den zweiten Dichtring 15 aufnehmenden ringförmigen und nutar
tigen Umfangsvertiefung 25 des ersten Teils 7 handelt, die den
zweiten Dichtring 15 aufnimmt.
Der dynamische Dichtkontakt zwischen der Dichtfläche 18 und der
Innenfläche 22, sowie die statischen Dichtkontakte zwischen dem
zweiten Dichtring 15 und einerseits der inneren Umfangsfläche
23 und andererseits der Gegenfläche 24 bewirkt die Abdichtung
zwischen dem Kolben 1 und dem Zylinderrohr 2.
Um den Verschleiß so gering wie möglich zu halten, besteht der
erste Dichtring 14 aus relativ hartem, verschleißfestem Kunst
stoffmaterial, beispielsweise einem Polytetrafluorethylen-Kunst
stoff. Der zweite Dichtring 15 hingegen, der ausschließlich
statische Dichtfunktion hat, besteht aus Kunststoffmaterial mit
gummielastisch nachgiebigen Eigenschaften, wobei insbesondere
Elastomermaterial zum Einsatz kommt. Die einzelnen Teile sind
zweckmäßigerweise so aufeinander abgestimmt, daß der zweite
Dichtring 15 zumindest in der Betriebsstellung, wenn der Kolben
1 in das Zylinderrohr 2 eingesteckt ist, unter Vermittlung des
ersten Dichtringes 14 geringfügig radial zusammengedrückt ist.
Aufgrund der Elastizität des zweiten Dichtringes 15 steht der
erste Dichtring 14 somit ständig unter radialer Vorspannung in
Richtung der Innenfläche 22. Dies gewährleistet eine stetige
Einhaltung eines ausreichend intensiven Dichtkontaktes zwischen
den Dichtringen 14, 15 und den beiden gegeneinander abzudichten
den Teilen 7, 8.
Der Führungsring 13 sollte möglichst spielarm zwischen den
beiden Teilen 7, 8 angeordnet sein, damit zwischen letzteren
kein relevantes Querbewegungsspiel vorliegt. Um dem einstückig
mit dem Führungsring 13 ausgebildeten ersten Dichtring 14 gleich
wohl die für seine Funktion notwendige radiale Beweglichkeit
zu belassen, ist der Verbindungsbereich zwischen diesen beiden
Ringen als Verformungsbereich 26 gestaltet, der einen eventuell
erforderlichen radialen Lageausgleich innerhalb der hülsenähn
lichen Baueinheit 12 zwischen den den Führungsring 13 und den
ersten Dichtring 14 bildenden Abschnitten ermöglicht.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 ist der Verformungs
bereich 26 von einem hohlzylindrischen Abschnitt 28 der hülsen
ähnlichen Bauheit 12 gebildet, der im Vergleich zur radialen
Wanddicke des Führungsringes 13 und des ersten Dichtringes 14
eine erheblich geringere Wanddicke aufweist. Beispielsgemäß ist
im betreffenden Bereich von radial außen her eine umlaufende
nutartige Vertiefung 27 in die hülsenähnliche Baueinheit 12
eingebracht, so daß nur noch der besagte dünne Abschnitt 28
vorliegt. Die Vertiefung 27 kann mechanisch eingebracht werden,
aber auch spanlos durch unmittelbares Einformen, wenn die hülsen
ähnliche Baueinheit 12 als Spritzgußteil hergestellt wird.
Es ist von Vorteil, wenn die hülsenähnliche Baueinheit 12 radial
innen eine zylindrische, über die gesamte axiale Erstreckung
unabgesetzte Umfangsfläche 29 besitzt, wie dies aus Fig. 1
hervorgeht. Der den Verformungsbereich 26 bestimmende Abschnitt
28 der Baueinheit 12 befindet sich in diesem Falle in unmittel
bare Nähe des die hülsenähnliche Baueinheit 12 tragenden ersten
Teils 7.
Eine optimale funktionsmäßige Entkoppelung von Führungsring 13
und erstem Dichtring 14, die eine unabhängige Funktion des
jeweiligen Elementes gewährleistet, wird beim Ausführungsbei
spiel insbesondere auch dadurch garantiert, daß der den Führungs
ring 13 und den ersten Dichtring 14 verbindende und den Ver
formungsbereich 26 bildende Abschnitt 28 film- oder folienartig
dünn ausgebildet ist. Somit kann sich der erste Dichtring 14
radial bezüglich dem Führungsring 13 bewegen und ist gleichwohl
Bestandteil der einheitlich handhabbaren hülsenähnlichen Bauein
heit 12.
Der Verformungsbereich 26 ist beim Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 und 2 entlang seines gesamten Umfanges geschlossen,
wobei die gesamte hülsenähnliche Baueinheit 12 zweckmäßigerweise
ein durchbrechungsloses Teil darstellt. Die in Fig. 3 gezeigte
Bauvariante macht allerdings deutlich, daß der dünnwandige
Verformungsbereich 26 bzw. der zugeordnete Abschnitt 28 durchaus
auch radiale Durchbrechungen 33 aufweisen kann, die mit Bezug
zur Längsachse 34 in Umfangsrichtung des Verformungsbereiches
26 mit Abstand aufeinanderfolgend angeordnet sind, so daß sich
dazwischen einzelne stegartige Verbindungsbrücken 35 ergeben.
Bei einer derartigen Bauform ergibt sich eine besonders flexible
Verbindung der einzelnen Ringabschnitte der hülsenähnlichen
Baueinheit 12.
Zweckmäßigerweise wird man für die hülsenähnliche Baueinheit 12
insgesamt einen einheitlichen Werkstoff verwenden, wobei ein
Kunststoffwerkstoff bevorzugt wird. In diesem Falle ist der zur
Führung verwendete Werkstoff mit dem zur dynamischen Abdichtung
verwendeten Werkstoff identisch. Die Herstellung der hülsenähn
lichen Baueinheit 12 ist hierbei besonders einfach.
Als zweiter Dichtring 15 kommt zweckmäßigerweise ein solcher
mit balliger Querschnittskontur zum Einsatz. Beim Ausführungs
beispiel ist ein O-Ring vorgesehen.
Es kann zweckmäßig sein, den ersten Dichtring 14 mit einer
größeren Wanddicke als derjenigen des Führungsringes 13 zu
versehen. In diesem, Falle wird der erste Dichtring 14 im inein
ander eingeschobenen Zustand der beiden Teile 7, 8 radial in
Richtung des ihn beaufschlagenden zweiten Dichtringes 15 ver
lagert oder verformt, so daß die Dichtfläche 18 in Axialrichtung
mit der Führungsfläche 17 fluchtet.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Variante hat die hülsenähnliche
Baueinheit 12 über ihre gesamte axiale Länge eine zumindest im
wesentlichen konstante Wanddicke. Der Verformungsbereich 26 ist
dadurch gekennzeichnet, daß ein einen Längenabschnitt der hülsen
ähnlichen Baueinheit 12 einnehmender Bereich derselben entlang
des gesamten Umfanges mit einer Vielzahl von radialen Durch
brechungen 37 versehen ist, so daß man von einem perforierten
Bereich sprechen kann. Durch die Perforation wird die Steifig
keit der Verbindung zwischen den beiden den ersten Dichtring 14
und den Führungsring 13 bildenden Abschnitten der hülsenähn
lichen Baueinheit 12 reduziert, was die benötigten Bewegungs
freiheitsgrade schafft.
Es versteht sich, daß die erfindungsgemäße Führungs- und Dicht
ringkombination 6 bei jedweder Kombination zweier ineinander
laufender Teile verwendbar ist. Sie eignet sich insbesondere
auch zur Führung der Kolbenstange eines Arbeitszylinders in
dem Bereich, in dem sie das Gehäuse des Arbeitszylinders durch
dringt, wobei der Durchdringungsbereich gleichzeitig abgedichtet
wird. In diesem Falle wird man die Führungs- und Dichtringkombi
nation 6 allerdings gehäusefest anordnen, so daß die Führungs
fläche 17 und die Dichtfläche 18 mit der Kolbenstange in Ver
schiebekontakt steht. Der zweite Dichtring 15 wäre hierbei so
angeordnet, daß er den ersten Dichtring 14 nicht wie beim Aus
führungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 von radial innen her,
sondern von radial außen her beaufschlagt.
Die Montage der hülsenähnlichen Baueinheit 12 an dem es tragen
den ersten Teil 7 wird zweckmäßigerweise dadurch erleichtert,
daß man Möglichkeiten vorsieht, um die die Baueinheit 12 auf
nehmende Umfangsvertiefung 16 vorübergehend axial zu öffnen.
Dies geschieht im Falle eines von einem Kolben 1 gebildeten
ersten Teils 7 zweckmäßigerweise dadurch, daß man den Kolben
mehrteilig mit einer rechtwinkelig zur Längsachse 34 verlaufen
den Teilungsebene ausbildet. Selbige legt man dabei zweckmäßiger
weise in den radial neben dem Verformungsbereich 26 liegenden
Kolbenbereich, so daß der Verformungsbereich 26 auch eventuelle
Montagetoleranzen zwischen den beiden Kolbenteilen ausgleichen
kann.
Insbesondere derjenige Längenabschnitt der hülsenähnlichen
Baueinheit 12, der den Führungsring 13 bildet, kann geschlitzt
ausgeführt sein, wobei der Schlitz axial verläuft oder zumin
dest eine axial Erstreckungskomponente aufweist. Auf diese
Weise kann eine selbsttätigte Anpassung an die Durchmesser der
beiden Teile 7, 8 erfolgen.
Zusammengefaßt kann festgehalten werden, daß in der hülsenähn
lichen Baueinheit 12 sowohl eine Führungs- bzw. Lagerungsfunktion
als auch eine dynamische Dichtfunktion integriert ist. Axial
zwischen den beiden der entsprechenden Funktion zugeordnete
Ringabschnitten befindet sich ein Verformungsbereich 26, der
zweckmäßigerweise weder eine Führungsfunktion noch eine Dicht
funktion hat, und der die beiden Ringabschnitte einstückig
miteinander derart verbindet, daß selbige weitgehend unabhängig
voneinander der ihnen zugedachten Aufgabe nachgehen können.
Ohne Eingehung funktioneller Nachteile ergibt sich somit eine
Verringerung der Teilevielfalt bei einfacher Herstellung. Auch
die Montage ist vereinfacht, da die örtliche Zuordnung zwischen
dem Führungsring 13 und dem ersten Dichtring 14 fest vorgegeben
ist und somit beide Funktionsteile in stets korrekter Zuordnung
montierbar sind.
Claims (12)
1. Führungs- und Dichtringkombination für zwei axial verschieb
lich ineinander laufende Teile, mit einem Führungsring und einem
koaxial neben diesem angeordneten ersten Dichtring, die beide
am ersten der beiden Teile so festlegbar sind, daß sie mit
einer zylindrisch konturierten Führungs- bzw. Dichtfläche am
zweiten Teil verschieblich anliegen, und mit einem eine statische
Dichtfunktion zwischen dem ersten Dichtring und dem diesen
tragenden ersten Teil ausübenden, gummielastisch nachgiebigen
zweiten Dichtring, der konzentrisch zu dem ersten Dichtring
angeordnet ist und an dessen der Dichtfläche radial entgegen
gesetzten Umfangsfläche anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß
der Führungsring (13) und der erste Dichtring (14) über einen
axial zwischen ihnen ausgebildeten Verformungsbereich (26) zu
einer einstückigen hülsenähnlichen Baueinheit zusammengefaßt
sind, wobei der Verformungsbereich (26) einen radialen Lage
ausgleich zwischen dem Führungsring (13) und dem durch den
zweiten Dichtring (15) nachgiebig hintergelegten ersten Dichtring
(14) ermöglicht.
2. Führungs- und Dichtringkombination nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verformungsbereich (26) von
einem mit entlang des Umfanges der hülsenähnlichen Baueinheit
(12) verteilten Durchbrechungen versehenen perforierten Bereich
(36) der hülsenähnlichen Baueinheit (12) gebildet ist.
3. Führungs- und Dichtringkombination nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verformungsbereich (26)
von einem ringförmigen oder hohlzylindrischen Abschnitt (28)
der hülsenähnlichen Baueinheit (12) gebildet ist, der im Ver
gleich zum Führungsring (13) und zum ersten Dichtring (14) eine
geringere radiale Wanddicke aufweist.
4. Führungs- und Dichtringkombination nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die hülsenähnliche Baueinheit (12)
zur Bildung des Verformungsbereiches (26) an der dem zweiten
Dichtring (15) entgegengesetzten radialen Umfangsfläche eine
umlaufende nutartige Vertiefung (27) aufweist.
5. Führungs- und Dichtringkombination nach einem der An
sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Verformungs
bereich (26) film- oder folienartig ausgebildet ist.
6. Führungs- und Dichtringkombination nach einem der An
sprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verformungsbe
reich (26) radiale Durchbrechungen (33) aufweist, so daß sich
einzelne, entlang deines Umfanges verteilt angeordnete steg
artige Verbindungsbrücken (35) ergeben.
7. Führungs- und Dichtringkombination nach einem der An
sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke des
ersten Dichtringes (14) größer ist als diejenige des Führungs
ringes.
8. Führungs- und Dichtringkombination nach einem der An
sprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die dem zweiten
Dichtring (15) radial zugewandte Umfangsfläche (29) der hülsen
ähnlichen Baueinheit (12) zylindrisch und in Axialrichtung
unabgestuft ausgebildet ist.
9. Führungs- und Dichtringkombination nach einem der An
sprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die hülsenähnliche
Baueinheit (12) aus einheitlichem Kunststoffwerkstoff besteht
und Härter ist als der zweite Dichtring (15).
10. Führungs- und Dichtringkombination nach einem der An
sprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Dicht
ring (15) eine ballige Querschnittskontur aufweist und insbe
sondere ein O-Ring ist.
11. Führungs- und Dichtringkombination nach einem der An
sprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Teil
(7) vom Kolben (1) und das zweite Teil (8) vom Zylinderrohr (2)
eines fluidisch und insbesondere pneumatisch betreibbaren Ar
beitszylinders gebildet ist.
12. Führungs- und Dichtringkombination nach einem der An
sprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Teil
vom Gehäuse und dabei insbesondere von einem Zylinderdeckel und
das zweite Teil von einer Kolbenstange eines fluidisch und
insbesondere pneumatisch betreibbaren Arbeitszylinders gebildet
ist.
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DE9309006U DE9309006U1 (de) | 1993-06-17 | 1993-06-17 | |
DE4411006A DE4411006A1 (de) | 1993-06-17 | 1994-03-30 | Führungs- und Dichtringkombination |
Publications (1)
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DE9309006U Expired - Lifetime DE9309006U1 (de) | 1993-06-17 | 1993-06-17 |
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