Stadt des Monats “März” – Warschau


Warschau – Zwischen Moderne und tragischer Geschichte

Kaum eine Stadt wird wohl so unterschätzt wie die polnischen Metropole. In vielen westlichen Köpfen scheinen die Bilder aus vergangenen Kriegstagen – obwohl schon über 75 Jahre her – noch sehr präsent. Oder sie wissen erst gar nichts über die Stadt “so weit im Osten”. Dabei gibt es mehr als genug Gründe, um sich die polnische Hauptstadt mal aus der Nähe anzuschauen. Das Flair, die Menschen, die vielen Sehenswürdigkeiten oder das preisgünstige Nachtleben – Warschau bietet für so ziemlich jeden und jede das Richtige. Was du dir dabei nicht entgehen lassen solltest und wovon du doch lieber die Finger hältst, erklären wir dir hier!

1. Warschau kurz & knackig

Warschaus bewegte Geschichte mag auf den ersten Blick nicht offensichtlich sein, denn vieles scheint weit älter zu sein, als man meinen könnte. Tatsächlich hat Warschau im 2. Weltkrieg aber stark gelitten. Etwa 90% der Stadt wurden zerstört und erst nach Kriegsende bis ins kleinste Detail wieder meisterlich rekonstruiert. Die Altstadt zählt inzwischen sogar zum UNESCO Weltkulturerbe, ist aber nicht die einzige Sehenswürdigkeit, die einen Besuch wert ist.

Der Kultur- und Wissenschafts-palast

Er ist das Wahrzeichen schlechthin und prägt das Stadtbild seit Mitte der 1950er Jahre. Heute beherbergt er in über 3’ooo Räumen mehrere Kinos, Theater und Museen, einen Kongresssaal sowie eine Hochschule für Fotografie. Von der Aussichtsplattform im 30. Stockwerk kann man zudem einen fantastischen Blick über die Stadt geniessen. Hochfahren ist gratis ;)

Der Marktplatz

Als Mittelpunkt der Altstadt wird man kaum um den wunderschönen, farbenfrohen Marktplatz aus dem 13. Jahrhundert herumkommen. Wer auf der Suche nach leckeren Restaurants oder Cafés mit polnischen Spezialitäten ist, ist hier richtig – wenn auch nicht an der günstigsten Adresse. Die bronzene Skulptur in der Mitte des Platzes stellt übrigens das Warschauer Stadtwappen (Syrenka) dar.

Das Denkmal des Warschauer Aufstandes

Als Symbol des Widerstandes gegen die Unterdrückung erinnert die bronzene Statue an den 63-tägigen, erfolglosen Kampf der Polnischen Heimatarmee gegen die deutsche Besatzungsmacht im Zweiten Weltkrieg. Es wurde 1989 enthüllt und kann heute als Mahnmal vor dem Gebäude des Obersten Gerichts besichtigt werden.

2. So ticken die Warschauer

Die polnische Stadt ist nicht nur die flächenmässig grösste und bevölkerungsreichste Stadt des Landes, sie dürfte auch jene mit der jüngsten Bevölkerung sein. Wer in Polen etwas aus sich machen möchte, reist nach Warschau. Das führt auch dazu, dass das städtische Leben sich inzwischen stark von jenem auf dem Land unterscheidet. Die bunte, laute und durchaus auch erschöpfende Stadt gehört nun mehr zu den wichtigsten Wirtschafts- und Handelszentren in ganz Mittel- und Osteuropa. Das zeigt sich auch auf den Strassen: Stau – und zwar nicht nur während der Rush Hour – gehört zum festen Stadtbild dazu. Wer kann, der läuft. Wer hat, der fährt in der weitläufigen Metropole einfach Fahrrad.

3. Essen & Trinken

Sie ist nicht jedermanns Geschmack, aber auf einer Städtereise auf jede Fall einen Versuch wert: die traditionell polnische Küche. Sie beinhaltet eine breite Mischung aus östlichen, aber auch mitteleuropäischen und skandinavischen Gerichten. Bekannte Klassiker sind das polnische Nationalgericht Bigos (Schmoreintopf aus Sauerkraut, Weisskohl und einem Fleischmix), Pierogi (sowas wie polnische Ravioli/ Teigtaschen) und Naleśniki (mit Käse gefüllte Pfannkuchen), welche oft mit Tee, Bier oder Buttermilch serviert werden. Vegetariern steht eine breite Palette an Pilz- und Kohlgerichten bereit. Natürlich darf auch der weltberühmte polnische Wodka nicht fehlen, der entweder nach dem Essen oder Abends in den Bars in der Regel pur getrunken wird.

4. Bloss nicht!

Die Taxis in Warschau sind grundsätzlich sehr günstig. Da lohnt es sich nicht, für die wenigen Rappen auf die noch günstigeren, illegalen Fahrer zu setzten. Daher beim Einsteigen immer auf zwei Dinge achten: Taxis mit Telefonnummer auf dem Dach nehmen und zu Beginn der Fahrt unbedingt das Taxometer einschalten lassen. Ein weiteres No-Go in Polen: Alkohol trinken in der Öffentlichkeit. Ausserhalb von Kneipen, Bars oder Discos ist das inzwischen verboten und wird durch die Stadtpolizei fleissig und gerne geahndet. Die 100zł Busse sind zwar nicht teuer (ca. 25 CHF) aber die Diskussion mit der Polizei trotzdem mühsam. Daher einfach lieber sein lassen.

5. Geheimtipp

Foodies aufgepasst: In der Hala Koszyki in der Koszykowa Street 63 sind 18 Restaurants, trendige Geschäfte sowie einige Bars zu finden, die sich besonders bei den Einheimischen grosser Beliebtheit erfreuen. Das Essen ist bunt und international, die Atmosphäre in der restaurierten Markthalle dank modernen Kunstinstallationen locker und hip. We recommend!

Hast du Lust auf eine Städtereise bekommen? Lass dich überraschen und erfahre am Flughafen, wohin deine Reise geht!