Alltagsfrage: Warum sagen wir Altweibersommer?

Im Spätsommer, dem so genannten „Altweibersommer“,  strahlen an Sonnentagen die Bäume herrlich bunt

Im Spätsommer, dem so genannten „Altweibersommer“, strahlen an Sonnentagen die Bäume herrlich bunt

Foto: Photographer's Choice/Getty Images

„Altweibersommer“ bezeichnet die farbenprächtige Jahreszeit vor dem Herbst. Im Jahr 1988 klagte eine Rentnerin gegen die Bundesrepublik Deutschland, weil sie den Begriff „Altweibersommer“ menschenfeindlich fand. Das Gericht wies ihr Klage ab ‑ unter anderem unter Hinweis auf den sprachwissenschaftlichen Ursprung des Begriffes.

Doch woher genau kommt der Name? Dorothea Steinbacher, Volkskundlerin, Autorin und Expertin für Brauchtum:„Da gibt es verschiedene Deutungen. Die gängigste ist die, dass es mit den Spinnenfäden zusammenhängt, die im Spätsommer durch die Luft fliegen. Sie sind in der tief stehenden Sonne gut sichtbar. Vom Morgentau benetzt fallen sie besonders auf. Diese grauen Spinnenfäden haben die Menschen an die Haare von alten Frauen – ‚alten Weibern‘ – erinnert. So wie sich der Sommer seinem Ende zuneigt, beginnt für diese Frauen der Herbst ihres Lebens. Das passt ebenfalls zum Namen.“

Die Bezeichnung ‚Altweibersommer‘ gibt es übrigens seit Beginn des 19. Jahrhunderts, da­neben existieren noch regionale Begriffe wie Ähnlsommer, Witwensommer oder ­Mariensommer.

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