Der Herbst von seiner schönsten Seite

Wetterlexikon: Altweibersommer

Was ist der Altweibersommer?

Altweibersommer
Altweibersommer: Der Herbst von seiner schönsten Seite.

Nun haben wir also Herbst und morgens sind die Spinnweben und das Gras in der Natur wieder mit Tau überzogen. Es kommt der Altweibersommer. Was aber ist das eigentlich und woher hat er seinen Namen?

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Kennzeichen: Hochdruck und stabiles Wetter

Mit Raureif verziert liegen bunte Blätter in einer Wiese. Über Nacht gab es den ersten Bodenfrost.
Im Altweibersommer zeigt das Laub seine Farbpracht.

Altweibersommer wird in Deutschland eine Schönwetterperiode im Herbst bezeichnet, welche sich meistens von Ende September bis in den Oktober hinein abspielt. Durch ein Hochdruckgebiet kommt es zu einer stabilen Wetterlage, die sich bei bereits kalten Nächten tagsüber durch viel Sonnenschein auszeichnet. Die Temperaturen steigen zu dieser Zeit meist nochmals über 20 Grad und die Wahrscheinlichkeit für Niederschläge sinkt erheblich.

Weil die Tage kürzer werden und der Baum weniger Licht erhält, fährt er die Photosynthese zurück, der grüne Blattfarbstoff Chlorophyll wird in Wurzeln, Ästen und Stamm eingelagert, die anderen Farbpigmente der Blätter kommen zum Vorschein, das Laub erscheint rot, gelb und orange.

Altdeutscher Begriff des Weibens - das bedeutet Weben und bezieht sich auf die Spinnennetze

Eine richtige Definition für den Altweibersommer gibt es nicht. Der Deutsche Wetterdienst hat aber ein paar Anhaltspunkte festgelegt, damit nicht aus einem einzigen sonnigen Tag gleich ein Altweibersommer wird.

  1. Zeitraum Mitte September bis 10. Oktober
  2. Dauer mindestens drei Tage
  3. Höchsttemperatur vier Grad über dem Mittel seit 1961
  4. Sonnenscheindauer mindestens 2/3 der astronomisch möglichen Zeit; nur 2/3 deshalb, um den Herbstnebel einzukalkulieren.

Was den Begriff „Altweibersommer“ angeht, so ist man sich weitgehend einig, dass man den Ursprung nur vermuten kann. In einer Theorie geht die Bedeutung des Wortes Altweibersommer auf die sagenumwobenen zarten Fäden kleiner Spinnen zurück, an denen die Tiere durch die Luft schweben. Die Fäden sind in dieser Zeit oft mit Tau bedeckt und in der Morgensonne gut zu sehen. Die Theorie besagt, der Begriff leite sich vom altdeutschen „Weiben“ (Weben) ab, eine andere, die Fäden erinnerten an die silbergrauen Haare alter Frauen. In der Schweiz ist das Wetterphänomen ebenfalls bekannt und wird „Witwensömmerli“ genannt.

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(osc)