Nach vorzeitiger Haft-Entlassung: Verurteilter Killer tötet Grusel-Schriftstellerin

Von: Von KATRIN WEUSTER und STEFFEN MEYER

Gevelsberg/Saarbrücken – Er tötete eine Frau, wurde zu neun Jahren Knast verurteilt. Nach sieben Jahren kam er vorzeitig frei. Wenige Monate später muss die nächste Frau sterben.

Horrorbuch-Autorin Nadia S. (41) aus Gevelsberg lernt Hardy J. (55) aus dem Saarland kurz nach seiner Haftentlassung 2016 kennen.

Dass er 2009 im Saarland eine Frau umbrachte, wegen Totschlags verurteilt wurde, verschweigt der Killer. Er chattet im Internet mit ihr, angeblich aus Interesse an ihren Fantasy- und Gruselgeschichten. Zwei Mal trifft sie sich mit ihm, eine lockere Freundschaft entsteht.

Doch offenbar will der Killer mehr von der Autorin.

Staatsanwältin Beatriz Föhring: „Er kam mit dem Zug aus dem Saarland, ohne dass die Frau von dem Besuch wusste.“

Überrascht lässt sie ihn in die Wohnung.

Es kommt zum Streit. Motiv: Vermutlich wies Nadia S. seine Avancen zurück.

Mehrmals sticht der gelernte Informatiker mit dem Messer zu. Stunden später findet die Mutter (63) ihre verblutete Tochter.

Auch der kleine Sohn (4) von Nadia S. ist in der Wohnung. Ob das behinderte Kind die Bluttat mit ansehen musste, ist unklar.

Hardy J. stellt sich später auf einer Polizeiwache. In der Vernehmung gesteht er.

Erschreckend: Die Parallelen zu seinem ersten Opfer Ulrike H. (47†). Auch sie kannte er über das Internet, sie wies ihn zurück. Da schlug er ihr mit einem Hammer den Schädel ein, erwürgte sie.

Zum Urteil von 2010 sagte der Richter damals: „Auch wenn neun Jahre Haft für die Angehörigen kein gerechter Trost sind, musste das Gericht eine neutrale Entscheidung treffen.“

J. habe nicht heimtückisch gehandelt, sei von Emotionen getrieben worden. Emotionen, die jetzt offenbar ein zweites Menschenleben forderten...

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