„Die Wildente“ in Zürich :
Schnippisch ist die Schicksalsträgerin

Lesezeit: 4 Min.
Mit sorgfältiger Anstrengung und scharfem Blick für die Schönheit der Lebenslüge: Marie Rosa Tietjen als Hedvig in der Zürcher „Wildenten“-Inszenierung
Mit der Lüge lebt es sich leichter als mit der Wahrheit: In Henrik Ibsens Gesellschaftsdrama „Die Wildente“ wird ein Familienleben zugrunde gerichtet. Marie Rosa Tietjen als Hedvig lohnt die Fahrt nach Zürich.

Ein Kind. Sie ist doch nur ein Kind. Ohne Gesinnung, ohne Gewissen. Alles was sie braucht, ist Liebe und Sicherheit. Worauf die baut, ist ihr egal. Wie weich auch der Boden ist, auf dem das Fundament steht, selbst wenn es ein Sumpf ist, Hauptsache, das Haus hält. Hauptsache, die Familie bleibt zusammen. Alles würde sie tun, diese dreizehnjährige Hedvig Ekdal, sogar ihre geliebte Wildente erschießen, damit der Vater sich nicht von ihr abwendet. Sie wieder in die Arme schließt und ihr gut ist.

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