Bisher haben sich nur wenige medizinische Studien damit beschäftigt, wie sich Marihuana auf Herz und Kreislauf auswirken. Das haben US-Forscher nun nachgeholt und stellten ihre Ergebnisse auf einem Kongress des „American College of Cardiology“ in Washington vor:
Marihuana erhöht demnach das Risiko, einen Schlaganfall und ein Herzleiden zu bekommen.
Für ihre Untersuchung haben die Wissenschaftler Daten von mehr als 20 Millionen Patientenakten aus US-Krankenhäusern analysiert. Sie nutzten die Aufzeichnungen von Probanden im Alter zwischen 18 und 55 Jahren, die zwischen 2009 und 2010 aus der Klinik entlassen wurden.
Dabei konnten die Forscher eine Verbindung zwischen Marihuana und Erkrankungen wie einem Schlaganfall und einer Herzinsuffizienz feststellen. Genauer: Leute, die Cannabis konsumieren, haben ein um 26 Prozent erhöhtes Risiko einen Schlaganfall zu bekommen und ein 10 Prozent höheres Risiko an einer Herzinsuffizienz zu erkranken. Dabei haben die Wissenschaftler bereits andere Risikofaktoren für diese Krankheiten wie Fettleibigkeit, Rauchen, Alkohol oder Bluthochdruck herausgerechnet.
Da die Daten aus Krankenhausakten stammen, sind die Untersuchungsergebnisse allerdings nicht auf die allgemeine Bevölkerung übertragbar. Zudem konnten die Forscher bei ihrer Analyse nicht die Menge und Häufigkeit sowie die Konsumart des Cannabis berücksichtigen. Daher müssten nun weitere Studien folgen, um ihre Ergebnisse zu differenzieren.
Diese Untersuchung ist zwar noch mit Vorsicht zu genießen. Doch auch eine andere Studie aus dem vergangenen Jahr konnte eine Verbindung zwischen dem Konsum von Marihuana und einem Herzleiden feststellen.