Im Knast der Quarantäne-Verweigerer: Wer nicht hören will, muss sitzen!
Neumünster (Schleswig-Holstein) – Lieber Stubenarrest oder Knast, das ist hier die Frage ...
Der Norden macht ernst: Wer sich in Schleswig-Holstein künftig trotz mehrfacher Ermahnung nicht an die behördlich angeordnete häusliche Corona-Quarantäne hält, landet hinter Gittern!
Der Kreis Segeberg hat in der verwaisten Jugendarrestanstalt Moltsfelde ein Gefängnis für Covid19-Querulanten eingerichtet.
Motto: Wer nicht hören will, muss sitzen
Landrat Jan-Peter Schröder (53, parteilos): „Das ist für uns die letzte Möglichkeit, wenn sich jemand einfach nicht an die Regeln halten will. Dem muss aber einiges vorausgehen.“
Sünder müssen zunächst mehrfach von der Polizei erwischt worden sein, wie sie trotz Quarantäne das Haus verlassen. Es folgt eine so genannte „Gefährder-Ansprache“ der Beamten.
Schröder: „Fruchtet auch das nicht, hat das Amtsgericht das letzte Wort. Jeder Landkreis aus Schleswig-Holstein kann die Einichtung für solche Fälle nutzen.“
Merkels wichtigste Sätze„Wir wissen, dass das britische Virus hier ist“
Wer rein muss, hat triste Tage vor sich: Sechs zwölf Quadratmeter große Zellen stehen zur Verfügung. Helle Fliesen, Holzbett, Regal, Tisch, Stuhl, Mini-Nasszelle.
In einem Drei-Schicht-Systen passen pensionierte Polizei- und Justizvollzugsbeamte auf die Gefangenen auf. 40 haben sich dafür freiwillig gemeldet.
Sie achten darauf, dass Knallhart-Regeln beachtet werden. Kein Freigang auf dem Hof, kein Besuch!
Schröder: „Die Inhaftierung hat aber maximal die Dauer der Quarantäne. Das dürften in der Regel wenige Tage sein.“
Doch die können verdammt lang werden im Corona-Knast von Moltsfelde. Ab Februar wird dort abgeschlossen.